Schon oft war die ABS mit ihren honorigen Mitgliedern in England und jedes Mal war es anders und spezieller.
Das Feedback der Teilnehmer der gestern zu Ende gegangenen Reise war schlicht und ergreifend überwältigend.
Aber alles der Reihe nach damit sich die Überschrift und die Eindrücke der Teilnehmer auch für den interessierten Leser dieses Berichts Sinn ergeben.
Gelandet in Heathrow (und somit sind wir auch schon bei der ersten beeindruckenden Zahl) und mit von unserer motivierten Reiseleiterin (wie immer von Kuoni perfekt ausgewählt) erfuhren wir, dass dieser Flughafen alle 35 Sekunden entweder einen Start oder eine Landung der Flugzeuge administriert und abwickelt.
Angekommen in Silverstone, einem der geschichtsträchtigsten Formel 1 Rennbahnen, konnten wir live ein Rennen (manche meinten Formel 3?), das beeindruckende Museum sowie das eine oder andere englische Bier zu uns nehmen. Auch unser Präsident ließ es sich nehmen, in einem der historischen Boliden Platz zu nehmen wobei vor allem das Aussteigen eine gewisse Zeit in Anspruch nahm.
Gestärkt und motiviert ging es dann direkt in die österreichische Botschaft, wo Kurt Tiroch wie gehabt und erwartet das Wort ergriff und die offizielle Begrüßung vornahm. Endlich konnten nun die hungrigen ABS-Member das reichhaltige Buffet stürmen und gestärkt im Hotel Hilton Kensington einchecken und in der Hotelbar die Vorfreude auf den nächsten Tag gemütlich untereinander teilen.
Zeitig in der Früh fuhren wir dann ins Mekka von Red Bull Racing nach Milton Keynes.
Sofort spürte man die Professionalität und den familiären Geist dieses erst 20-jährigen Erfolgsprojekts, initiiert von einem der größten Österreicher, der leider viel zu früh von uns gegangen ist. Dietrich Mateschitz übernahm den, salopp formuliert, finanziell angeschlagenen Rennstall Jaguar und erschuf mit seinem einzigartigen und vorbildlichen Führungsstil und seinen visionären Fähigkeiten einen Seriensieger in der renommiertesten Rennsportklasse -der Formel 1.
Bei den Erläuterungen der Werksbesichtigung wurden Zahlen genannt, die uns alle sprachlos gemacht haben.
Wussten sie, das Gewicht des Lacks bei einem Rolls-Royce ganze 44 Kilo wiegt?
Wussten sie auch, dass das Gewicht der Lackierung bei einem RB-Fahrzeugs nur 4 Kilo wiegt?
Wussten sie, dass speziell geschulte Mechaniker, bevor diese ihren Dienst antreten, solange einen Boxenstopp üben müssen, bis sie diesen in 1,6 (in Worten „ein-Komma-sechs“) Sekunden schaffen? Und dies täglich!
Die beim Reifenwechsel verwendeten Aufsätze zum Entfernen und Befestigen der Reifen (im Volksmund „Nuss“ genannt) wird nur einmal verwendet und danach sofort vernichtet, weil sogar hier RB Angst vor Industriespionage hat aufgrund des darin enthaltenen Know-hows,
Die Kosten für eine Nuss sind übrigens läppische € 1.000,–, was sich bei einem Reifenwechsel in Summe mit € 4.000,– zu Buche schlägt.
Man kann das Gefühl, den Spirit und den Zusammenhalt dieses Unternehmens kaum in Worte kleiden. Vergessen werden wir es aber niemals.
Unmittelbar danach fuhren wir nach Woking. Autoenthusiasten wissen natürlich sofort, wer dort seine Zelte aufgeschlagen hat.
Was Milton Keynes für Red Bull ist, ist Maranello für Ferrari und Woking für McLaren.
Schon die Zufahrt erinnerte eher an einen Luxusgolfplatz oder ein Disneyland für Erwachsene.
Eingebettet in der Natur, direkt an einem See gelegen, baute der Stararchitekt Norman Foster für Ron Dennis (ehemaliges „Superhirn“ von McLaren) eine Manufaktur der Extraklasse. Unter nahezu sterilen Bedingungen erfuhren wir auch hier beeindruckenden Alleinstellungsmerkmale dieser Luxusboliden. McLaren ist der einzige Autoproduzent, der jeden Wagen mit einem Carbonchassis ausstattet und gilt als der sicherste Sportwagen der Welt und war somit Pionier in dieser oft lebensnotwendigen Kategorie. Auch der F1 war 14 Jahre der schnellste Seriensportwagen, also mit Straßenzulassung, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 386 km/h!
Obwohl nur 100 mal gebaut konnten wir auch diesen Wagen aus nächster Nähe bewundern.
Eigentlich könnte man mit den Eindrücken ein Buch schreiben nur unter den strengen Augen des Präsidenten ist eine vorgegebene Textlänge einzuhalten.
Aus diesem Grund sei in der Kürze noch gesagt, dass das Premier League Spiel West Ham United gegen Liverpool, natürlich aus dem VIP-Bereich betrachtet, mit 2:2 unentschieden endete.
Geendet hat unsere Reise mit einem Tag zur freien Gestaltung, den obligatorischen Besuchen der Pubs und unzähligen Gesprächen über die Eindrücke der letzten Tage.
Walter Schuster