Die Mitglieder der ehrenwerten Austro British Society sind normalerweise im städtischen Bereich – vorzugsweise in der Nähe der Innenstadt – anzutreffen, aber ein-, zweimal im Jahr schwärmen sie – so ähnlich wie die Bienen – ins Umland von Wien aus. Im Frühsommer vorzugsweise nach Ebreichsdorf – und dort natürlich ins Schloß resp. in den Schloßpark!

Traditionsgemäß empfing uns Burgherr Baron von Drasche-Wartinberg mit einem Umtrunk und einem hochinteressanten Vortrag über die Geschichte des Schlosses und der Familie.

Schloss Ebreichsdorf wurde erstmals im Jahre 1294 – lang, lang ist’s her – in einer Heiligenkreuzer Urkunde erwähnt und als Besitzer wird ein Otachar von Ebreichsdorf genannt. In den folgenden Jahrhunderten wechselte das Schloß häufig seine Besitzer und wurde wiederholt umgebaut. 1683 – Zweite Türkenbelagerung – konnte das burgartige Schloß alle Angriffe der Türken abwehren.

1909 – machen wir einen großen Sprung in die Zeitgeschichte – erwarb der Industrielle Richard von Drasche-Wartinberg das Schloß. Die Familie Drasche-Wartinberg ist mit knapp 120 Jahren – ein überraschendes Detail im Vortrag unseres Gastgebers – die Familie, die Schloß Ebreichsdorf bisher am längsten besessen hat.

Drasche-Wartinberg – der Name kommt dem geneigten Leser und der schönen Leserin irgendwie bekannt vor? Alle die beim ABS Carriage-Picnic dabei waren (und aufgepaßt haben) wissen Bescheid: Richard von Drasche-Wartinberg war der Sohn des Ziegelindustriellen Heinrich von Drasche-Wartinberg, der wiederum ein Neffe von Alois Miesbach, dem Begründer der bis heute bestehenden Wienerberger AG war. Wienerberger hat heute rund 19.000 Mitarbeiter, 200 Werke in 28 Ländern und ist weltweit einer der größten Ziegelproduzent.

Nach soviel geballter historischer Information konnten sich die Mitglieder der ABS beim mitgebrachten Picnic, den Weinen von Corporate Member Willi Opitz und dem mittlerweile traditionellen Kutschen-Corso erfreuen und entspannen.

Besonders mutige (und wasserfeste) Damen und Herren verließen die halbwegs trocknen Plätze unter den großen Schirmen und erkundeten – als Passagiere – mit dem Landauer den Schloßpark.

Das Spektakel dürfte nicht nur den Mitglieder der ABS sondern auch dem extra bestellten Regenguß – Stichwort: Britisches Wetter! – gefallen haben. Er, der Regenguß, hat um eine Mitgliedschaft in der ABS angesucht und sich bereits für nächstes Jahr angemeldet…