…mit diesem unerfreulichen Statement eröffnete Univ.-Prof. Dr. Gudrun Krämer – Historikerin und eine der bekanntesten deutschen Islamwissenschaftlern – ihren Vortrag im „Human Rights Space“ (vormals Musiksalon) der Diplomatische Akademie am 5.5.2025 für die ABS.
Unter dem Titel „From the river to the sea: Was will die HAMAS?“ gab Prof. Krämer einen großen (und großartigen) Überblick über den Nahost-Konflikt im allgemeinen und den Gaza-Krieg im besonderen.
Ausgehend von der besonderen Situation der Region, die für alle drei großen, monotheistische Religionen -Judentum, Christentum und Islam -als „Heiliges Land“ gilt (was die Sache natürlich nicht einfacher macht) – vermittelte Prof. Krämer den gespannt lauschenden Mitglieder der ABS neben bekannten Fakten – Überfall der HAMAS vom 7. Oktober 2023, die Reaktion Israels oder eine kursorische Vorgeschichte mit Sechstagekrieg und der Besetzung des Gazastreifens, die erste und die zweite Intifada, etc. eine Fülle von wohl fast allen Zuhörern unbekannten Details wie etwas
– die Wassermelone dient(e) als Symbol für die (in Israel) verbotene palästinensischen Flagge
– neben der der bekannten Parole „From the River to the Sea, Palestine will be free“ kursiert auch die Gegen-Parole „From the river to the sea, that’s the Only Flag you gonna see!“ – mit der israelischen Flagge unterlegt
– „Die Palästinenser“ gibt es nicht, aber es gibt zahllose Gruppierungen, wie Fatah, PLO, Islamischer Jihad in Palästina, Hamas, Qassam Brigaden, Palästinensische Autonomiebehörde, Popular Front for the Liberation of Palestine, Hisbollah,… – nicht nur eingefleischte Cineasten denken da wohl an „Monty Python’s Life of Brian“ und die Rivalität zwischen der „Volksfront von Judäa“ und der „Judäischen Volksfront“.
– Die Al-Aqsa-Mosche und der Felsendom werden in Darstellungen oft „verwechselt“, da der Felsendom mit der goldenen Kuppel ganz einfache spektakulärer aussieht
Dem versöhnlichen Ausklang von Prof. Krämer, dass es eines Tages vielleicht doch eine Art Frieden geben könnte, folge die vielleicht längste Diskussion in der Geschichte der ABS-Events (die zeigte, das man mit dem Thema „einen Nerv getroffen hatte“), die nur zögerlich in das gewohnte Buffet – für das wir unseren Gastgebern von der Diplomatischen Akademie ganz artig danken – überging …
Wolfgang Buchta
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