Rückblick auf das Public/Private Viewing ENGLAND gegen DEUTSCHLAND im Café Ministerium. Sonntag, 31. Juli 2022.
Von Wolfgang Geißler

Frage: Was ist das größte Dilemma im Sport? Antwort: Ein Fußballmatch, in dem England und Deutschland aufeinandertreffen.

Jedes Kind weiß, dass der brave Österreicher jedes Team unterstützt, das gegen Deutschland spielt und der Mann der Welt weiß ebenfalls, dass der patriotische Schotte jedem Team die Daumen drückt, das gegen England auf den Rasen läuft.

Gestern traten die Damenfußballer Englands gegen die Deutschlands im weiten Rund des Wembleystadions an. Die Mitglieder und Freunde der Österreichisch-Britischen Gesellschaft folgten mit Leib und Seele dem Ruf unseres einfallsreichen Präsidenten Prof. Dr. Kurt Tiroch und versammelten sich wieder einmal im renommierten Café Ministerium zu frisch gezapftem Bier wie auch anderen Getränken und ausgezeichneten authentischen Fish and Chips, um die beiden oder eines der beiden Teams in einem public/private Viewing am Bildschirm anzufeuern.

Eingedenk meiner einleitenden Worte bahnte sich schon das erwähnte Dilemma an. Unter unseren Vorstandsmitgliedern befand sich auch ein Brite, schottischer Herkunft, mit seiner lieben Gemahlin, einer Deutschen. Die schienen nicht das geringste Problem zu haben, sich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen und unterstützten das deutsche Damenteam.

Was aber geschieht dann, wenn ein Österreicher, wie der Autor dieser Zeilen, der noch dazu  40 Jahre in Schottland gelebt hat und dessen Frau eine waschechte Schottin ist? Meine Frau scheut sich gar nicht davor, den Deutschen ihre Stimme zu leihen, aber was soll ich tun? Das bezeichnet man als ein Dilemma.

Das Dilemma verschwand spätestens, als wir auf Anweisung des Herrn Präsidenten zu wetten anfingen, um das genaue Resultat nach 90 Minuten regulärer Spielzeit zu erraten. €10 kostete mich das Vergnügen als Österreicher 2:1 für Deutschland zu stimmen.  Meine Frau, wie immer vorsichtig, beschloss, dass 0:0 das Resultat nach 90 Minuten sein wird. Als ich diese Zeilen schreibe, drängen die „Löwinnen“ am Bildschirm aber gewaltig.

Nach 90 Minuten stand es 1:1 und meine Frau gewann die Wette und strich den Jackpot ein. Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Somit war das Dilemma aber aus der Welt geschafft und das weitere Spiel schon nicht mehr so wichtig.

Am Ende gewann aber doch England nach Verlängerung 2:1 über ein sichtlich erschöpftes deutsches Team. Football has come home. Es sei ihnen gegönnt. Ich lese, dass es eine Siegesparade auf dem Trafalgar Square in London für die „Königinnen von Europa“ (©Daily Mail) geben wird. Die Engländer sind im Siegestaumel. Endlich haben sie Deutschland wieder besiegt! War das letzte Mal nicht 1966?

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