Ein Rückblick auf die Geburtstagsfeier am 22. Juli 2025 im Café Ministerium
Fotos: © Wolfgang Geißler, Wolfgang Buchta, Wolfgang Menth-Chiari
Von Wolfgang Geißler
Man muss es den Briten lassen – sie verstehen etwas von Tradition. Und wir? Wir machen einfach mit. Zum dreizehnten Mal lud die Österreichisch-Britische Gesellschaft zur Prince George Birthday Party. Gefeiert wurde der 12. Geburtstag des jungen Royals. Wer sich jetzt wundert: Ja, wir sind wieder einmal der Zeit voraus. Aber das sind wir ja gerne.
Der Sommer zeigte sich diesmal von seiner besten Seite – sonnig, warm, ein sanfter Hauch von Riviera am Georg-Coch-Platz. Dennoch entschied unser Präsident, Prof. Dr. Kurt Tiroch, auf Nummer sicher zu gehen und Reden, Horoskop und Cuvéekreation gleich zu Beginn zu platzieren. Ein kluger Zug – man weiß ja nie, was der Wiener Sommer im Schilde führt.
Für musikalische Raffinesse sorgte – ebenfalls traditionsgemäß – der britische Sänger Carl Avory, dessen Stimme und Stil längst fixer Bestandteil unserer royalen Feierlichkeit sind. Dazu gab’s ein Flying Dinner, das nicht nur klang, als würde es abheben, sondern auch kulinarisch überzeugte: Fish & Chips, Drinks und jede Menge gute Laune.
Natürlich wurde nicht nur gefeiert, sondern auch flaniert und posiert. Die Herren erschienen im Morning Cut oder dunklen Anzug mit oder ohne Hut, die Damen mit Hut, Fascinator oder stilvoller Kreation, ganz nach dem Motto: Ascot lässt grüßen. Und tatsächlich – wer das bunte Bild betrachtete, fühlte sich kurzzeitig nach England versetzt.
Unser rühriger Präsident Prof. Dr. Kurt Tiroch, stilvoll gekleidet in Cut und Zylinder, begrüßte humorvoll zum mittlerweile 13. Geburtstagsfest für Prinz George, obwohl der junge Prinz „erst“ 12 wurde. Die Erklärung: gefeiert wurde seit der Geburt jedes Jahr – auch mit einem eigenen Jahrgangswein (Cuvée). Diese Weine wurden bei jeder Feier mit der anwesenden Gesellschaft gemeinsam verkostet und zusammengestellt. Tiroch erzählte mit britischem Understatement die Anekdote eines Gesprächs mit dem damaligen Prinz Charles (nun König Charles) bei einem Empfang in Wien, bei dem er die Geschichte dieser Weine schilderte. Seitdem erhält auch Charles jährlich eine Flasche – und angeblich ist das große 18-Jahrgänge-Tasting (die Volljährigkeit des Prinzen George) mit ihm und seinem Enkel bereits „pencilled in“ (vorgemerkt) im königlichen Kalender. Professor Tiroch kündigte außerdem das Horoskop für George an und übergab an Mag. Eva Vaskovich-Fidelsberger und ihre astrologische Betrachtung.
Unsere Haus- und Hofastrologin Eva Vaskovich-Fidelsberger präsentierte mit Charme und Esprit ein kurzes astrologisches Porträt von Prinz George. Als Krebs mit Aszendent Skorpion sei er tiefgründig, familienverbunden, gefühlsbetont, aber auch verletzlich. Sein Mond im Steinbock verleihe ihm hingegen Realismus und Pflichtbewusstsein – ein Spannungsverhältnis zwischen Gefühl und Verantwortung. Sie erwähnte auch Spannungen innerhalb der Familie, besonders in der Beziehung zu den Geschwistern, sowie die Herausforderungen des künftigen Schulwechsels. Besonders eindrucksvoll: George habe durch den Jupiter aktuell eine glücksbringende Konstellation, die ihn in seiner Rolle als Thronfolger stärke. Trotz mancher Hürden blicke sie optimistisch in seine Zukunft.
Willi Opitz – Vom Wein und der königlichen Cuvée
Der wahrscheinlich berühmteste Starwinzer aus dem burgenländischen Illmitz, Willi Opitz, schilderte launig seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit der Veranstaltung und seine Rolle als Winzer der Prinz-George-Cuvées. Er betonte die internationale Anerkennung seines Weinguts, insbesondere in Großbritannien, wo seine Weine sogar bei königlichen Anlässen serviert wurden – ohne offizielle Unterstützung Österreichs, wie er beklagte! Die diesjährige Cuvée wurde aus drei gereiften Jahrgangsweinen von 2022 zusammengestellt. Das Publikum durfte alle drei Weine kosten und dann mit Prozentangaben über die ideale Mischung entscheiden. Willi Opitz erklärte das Verfahren und warnte augenzwinkernd: Über 100 Prozent wird gestrichen!
Zum Abschluss motivierte er die Gäste zur Teilnahme an der Verkostung und lud zum geselligen Ausklang ein.
Ein weiteres Highlight: Der Moment, wenn rund 100 Stimmen gemeinsam rufen: „To the Prince!“ – zunächst zaghaft, dann kraftvoll und schließlich mit echter Inbrunst. Da klang fast ein Hauch von „God Save the King“ über den Platz. Es scheuchte nicht nur ein paar Tauben auf, die den Georg Coch Platz bevölkern, sondern einige Touristen, die uns und wir sie fleißig fotografierten. Ein Pärchen aus Ungarn, das in Wien auf Urlaub war, gesellte sich zu uns und wurde sofort freundlich von Willi Opitz auf Ungarisch begrüßt, was sie sichtbar überraschte. Willi war sogar so gastfreundlich, dass er sie auf ein Glas der neuen Cuvées einlud.
Ein Blick zurück darf nicht fehlen: Alles begann 2013, kurz nach der Geburt von Prinz George. Damals hatte Willi Opitz die Idee zur „Cuvée für den kleinen Prinzen“ und seither ist daraus eine feste Größe im Kalender der ABS geworden. Eine Feier, bei der Freundschaft, britisches Flair und österreichische Lebensfreude zusammenfinden.
Also heben wir das Glas – auf George, auf Traditionen, die man gerne pflegt, und auf das nächste Mal. Denn eines ist sicher: Die 14. Cuvée lässt nicht auf sich warten.
42-21-37. Was wie eine Geheimziffer anmutet entpuppt sich als die Proportionen der Cuvées: 42 % Blauer Portugieser, 21 % Zweigelt und 37 % Cabernet Sauvignon.
To the Prince! Bis zum nächsten Jahr!
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