(Rückblick auf die Veranstaltung im House of Scotland am Freitag, 12.11.2021)

Von Wolfgang Geißler

Die Begrüßung war schon herzlich.

Die Lokalität, Fleischmarkt Nummer 18, gegenüber dem alten Griechenbeisl im ersten Bezirk,  ist das diesjährige, temporäre Zuhause Peter Bichlers „House of Scotland“. „House of Scotland“ steht für traditionelle britische Mode, originalen britischen Stil und für unverwechselbare Spitzenqualität der Wolle. Unseren Präsidenten, Prof. Dr. Kurt Tiroch, der uns schon eingangs herzlich begrüßte, zierte eine besonders feine Karawatte, blau mit einem dezenten Muster, was auffiel. Leicht verlegen bekannte er sich dazu, sie nicht im Bichler’schen Laden erworben zu haben, sondern sozusagen bei der Konkurrenz: Wilhelm Jungmann & Neffe!

Peter Bichler, langjähriges liebenswertes Mitglied unserer Gesellschaft, ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer und Eigentümer des „House of Scotland“, sondern auch ein äußerst begabter Geschichtenerzähler oder, wie der Engländer sagen würde „Raconteur“.

Das Zeitalter der hochrangigen Betrüger in der Politik scheint heutzutage wieder angebrochen zu sein. Ob nun hierzulande oder auf der anderen Seite des Ärmelkanals, man denke nur an Brexit, und schon purzeln die betrügerischen Affären nur so vor uns hin.

Unerreicht jedoch ist das, was zu Beginn des 19. Jahrhunderts in England geschah. Poyais, das Paradies der Träume im Jahr des Herrn 1822 und ein Sir Gregor MacGregor, der sich folgendermaßen der staunenden sowie gutgläubigen Öffentlichkeit vorstellte: Geboren 1789 in Glengyle, Schottland. Ruhmreiche militärische Karriere und Ehrungen: Chief des Clans MacGregor, kämpfte mit Wellington gegen die Spanier. Befreite Florida und gründete die Republik der Floridas. Befreite an der Seite Simon Bolivars Venezuela. Erhielt den Ritterschlag durch den König von Portugal mit dem Titel „Seine Hoheit, der Cazique von Poyais“. (Ein Cacique ist eine Bezeichnung für indigene Anführer oder Adelige in Mittel- und Südamerika). Als solcher versilberte er um 1823 Landstriche seines poyaisischen Paradieses an 260 hoffnungsfrohe Siedler….

Nur: Und ’s is Alles nit wahr, es is Alles nit wahr. (aus Johann Nestroy  „Die verhängnisvolle Faschingsnacht“ III. Akt 1. Szene, uraufgeführt im Theater an der Wien 13. April 1839. Es ist anzunehmen, dass Nestroy von den MacGregor’schen Machenschaften nichts mitbekommen hat.)

Poyais existierte nirgendwo auf diesem hübschen blauen Planeten und von den 260 gutgläubigen Pionieren, die nicht im Paradies, sondern in der sumpfigen moskitoverseuchten Hölle gelandet waren, überlebten gerade 60.  MacGregor wurde wohl zweimal verhaftet, aber nie verurteilt. Schließlich segnete er am 4. Dezember 1845 in Caracas, Venezuela, das Zeitliche.

Nach Peter Bichlers launigem und großartigen Vortrag wurden wir zu „Chips“ und Wein eingeladen, dann unterbrochen von etwas sehr Schottischem:

Dr. Mario Prinz, Managing Director von Potstill, Austria’s finest Whiskystore und Senior Whisky Advisor präsentierte uns äußerst animiert den „Robert Burns, Single Malt Scotch Whisky“ von der Isle of Arran. Bei der Präsentation blieb es aber nicht (nur). Wir mussten ihn auch noch verkosten. Also, neben dem Wein auch noch Whisky, bei dem mir eine Beschreibung von Dr. Prinz hängen blieb: „Frühstückswhisky“. Gerade zur rechten Zeit erschien eine Abordnung des Café Ministerium mit wirklich köstlichen Canapés.

Somit endete ein Abend wieder einmal gemütlich und unter Freunden. Wie mir ein Mitglied beteuerte, er komme nur deshalb! Na, ist das nicht nett?

 
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